^ S E R V I C E
Kritiker-Umfrage
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0
1
3
Persönliche
Neuentdeckungen
Audiophile
Perlen
für 2014
Zitrone
des Jahres
Größter Wunsch
Q —
Franz Schöler
1. Diverse Musiker (Originalsoundtrack) „Inside
Llewyn Davis“ (a):
Folk-Klassiker ohne Patina von
T Bone Burnett und seinen Interpreten transzendiert.
2 . Laura Marling „Once I Was An Eagle“: (b)
Unverblümte Songs über die eigene „éducation sen-
timentale“.
3 . Patty Griffin „American Kid“:
Schlackenloses
Meisterwerk mit subtilen instrumentalen Finessen.
4 . The Lone Bellow „The Lone Bellow“:
Außeror-
dentlich bis hinreißend gelungene Mischung aus
Folk und Americana, Indierock, Gospel und Country
pur.
5 . The Staves „Dead & Born & Grown“:
Folk-Preziosen der Schwestern in superber Produk-
tion von Glyn und Ethan Johns.
6 . Guy Clark „My Favorite Picture Of You“:
Gran-
dioses Spätwerk des texanischen Singer/Songwri-
ters.
7 . Jonathan Wilson „Fanfare“:
Wundersame Aufer-
stehung des West Coast Rock unter anderen mit Roy
Harper und Stephen Stills.
8 . Vampire Weekend „Modern Vampires Of The
City“:
Das Meisterstück der Pop-Gesellen, eine Lek-
tion in Sachen Melos.
9 . The James Hunter Six „Minute By Minute“:
Retro-Pop ‘n’ Soul in glorreichem Mono.
10. Matthew E. White „Big Inner“:
Der Sound-Tüft-
ler mit einem stilistisch so (abwechslungs)reichen
wie brillant arrangierten Album.
Sam Lee „Ground Of Its Own“:
Avantgarde-Folkie
mit so ausgefallenem wie spektakulärem Debüt.
Anais Mitchell & Jefferson Hamer „Child Ballads“:
Rare Evergreens aus der berühmten Sammlung von
Harvard-Professor Francis Child, denkwürdig bis de-
finitiv interpretiert.
Aoife O'Donovan „Fossils“:
Ihr außerordentliches
Solo-Debüt produzierte Tucker Martine sublim.
Quercus „Quercus“ (d):
Experimentelle Folk/
Jazz-Kernfusion, konzertant dokumentiert.
Tom Russell and the Norwegian Wind Ensemble
„Aztec Jazz“:
Grenzgänge in Sachen Roots Music
sinfonisch schwelgerisch.
Martin Simpson „Vagrant Stanzas“:
Zum wieder-
holten Male ein aufnahmetechnisches Sahneteil des
Folk-Veteranen.
Fleetwood Mac „Then Play On - Deluxe“:
Mitsamt
Vinyl-Artefakten das Nicht-Remastering des Jahres.
Renaissance der DVD-Audio (sic!) für hochaufgelös-
te Remixes von Rock/Folk/Pop/Blues-Klassikern.
Andreas Kunz
1. Tedeschi Trucks Band „Made Up Mind“ (c):
Muss
man noch erwähnen, dass Susan Tedeschi eine fan-
tastische Sängerin ist? Wer traditionelle, soul- und
bluesgetränkte Rockmusik liebt, wird hier beschenkt.
2 . Quercus „Quercus“ (d):
Mit Begleitern an Klavier
und Saxofon dringt Ausnahmesängerin June Tabor
von Folk-Roots aus zu zeitgemäßer Improvisations-
musik vor. Labsal für die gestresste Seele.
3 . Villagers „(Awayland)“:
Akustische Folk-Elemen-
te a la Nick Drake mischen sich in starken Songs reiz-
voll mit elektronisch angehauchten Klangbildern.
4 . Nick Cave „Push The Sky Away“:
Reifes, abge-
klärtes Werk des Meisters der Düsternis.
5 . Laura Marling „Once I Was An Eagle“ (b):
Schmerzvoll-persönliche Liebeslieder, mit denen
Laura Marling auch sängerisch an Joni Mitchell he-
ranreicht.
6 . Phantom Limb „The Pines“ (f):
Schon allein
der charismatischen Stimme Yolanda Quarteys
wegen lohnt dieses Album.
7 . Elton John „The Diving Board“:
Von elegischem
Gesang und superbem Klavierspiel geprägtes Opus,
mit dem Elton John an frühe Geniestreiche anknüpft.
8 . Diverse Musiker (Originalsoundtrack) „Inside
Llewyn Davis“ (a):
Musik, die berührt, ist immer
zeitgemäß - das gilt auch für diesen Soundtrack mit
amerikanischer „Roots Music“.
9 . Sting „The Last Ship“:
Nach Ausflügen in die
Hochkultur der Klassik endlich wieder ein „richti-
ges“, dieses Mal sehr wehmütiges Album von Sting.
10. Deadly Gentleman „Roll Me, Tumble Me“:
Stimmungsvoll bis virtuos musizierter Folk von gro-
ßer Klasse.
The Staves „Dead & Born & Grown“:
Trio mit meisterhaftem Harmoniegesang.
Half Moon Run „AM“:
Progressiv und zugleich mas-
senkompatibel, geht das heute noch? Bei diesem
Debüt scheinbar mühelos.
Quercus „Quercus“ (s.o.):
Das audiophile Highlight
des Jahres ist auch musikalisch sehr gehaltvoll.
Sting „The Last Ship“ (s.o.):
Wenn doch mehr
Rockikonen in solcher Klangqualität aufnehmen
würden .
..
Dass die gute aktuelle Pop-/Rockmusik nur sehr
selten im (Format-)Radio auftaucht
Wie eigentlich immer: Viel spannende und schöne
neue Musik!
142 STEREO 1/2014